Anleitung zum Bodyscan

Den Bodyscan und die dazuge­hörige 4–7‑8-Übung find­est du hier. Mache den Bodyscan bitte jeden Tag. Er wirkt ähn­lich wie ein Anti­de­pres­sivum, das Ner­ven­sys­tem braucht 14 Tage, um sich anzu­passen. Deine Bio­chemie kann sich in diesen 14 Tagen umstellen. Ziel ist es, dass dein Adren­a­lin- und Cor­ti­sol­haushalt abge­baut und dein Sero­ton­in­haushalt aufge­baut wird, so dass deine Bio­chemie wieder aus­geglichen ist. Sie hat sehr starke Auswirkun­gen auf deine Gedanken und dadurch auf deine Stim­mung. Unter Adren­a­lin und Cor­ti­sol wer­den Erin­nerun­gen aktiviert, die assozi­iert sind mit Stress und Anspan­nung. Daher wer­den auch Zukun­fts­gedanken neg­a­tiv sein.

Beim Bodyscan ist es wichtig, dass du einen Orig­i­nal-MBSR-Bodyscan machst. Nutze daher bitte eine mein­er Anleitun­gen oder frage mich, wenn du eine andere nutzen möcht­est. Im Inter­net kur­sieren viele Ver­sio­nen, die dann aber lei­der manch­mal abge­wan­delt wur­den. Wichtig beim Bodyscan ist, dass man sich auf keinen Fall anstren­gen soll und sich vor allem nichts vorstellen muss, auch kein Licht, Wald, Berg, Wiese oder Ähn­lich­es. Man muss sich dabei auch nicht entspan­nen. Es gibt nichts zu opti­mieren oder zu verän­dern. Es geht ums Annehmen, was auch immer ger­ade da ist. Zunächst kör­per­lich, später, in der Ther­a­pie, auch emo­tion­al. Du lernst, neu­tral und ohne Bew­er­tung zu beobacht­en, wie es dir wirk­lich ger­ade geht. Du trainierst also Bewusst­sein, dadurch öffnet sich dein Herz für dich selb­st.

Beginne ein­fach, dich von innen her­aus zu spüren, ange­fan­gen bei den Füßen. Falls du den Fuß nicht spürst, gehe den­noch mit dein­er Aufmerk­samkeit dor­thin. Fühlt es sich so an, als wär da gar kein Fuß? Fühlt es sich an wie „nichts“? Ist es wirk­lich „Nichts“, oder ist es ein biss­chen wie Wat­te? Oder wie ein leichter Strom, oder ganz anders? Es gibt kein Richtig oder Falsch. Es geht darum, ein­fach das anzunehmen was ist.

Du soll­test das Ganze aber nicht „denken“, son­dern mit der Aufmerk­samkeit wirk­lich im Fuß sein. Der Zweck der Übung ist, dass du lernst, aus dem Kopf her­aus zu kom­men. Du kannst nicht gle­ichzeit­ig denken und gle­ichzeit­ig spüren, wie sich dein Fuß von innen anfühlt. Dann machst du weit­er, wie du angeleit­et wirst. Es fol­gt der Knöchel und so weit­er. Auf diese Weise kommst du mehr und mehr in den Kör­p­er und deine Gedanken wer­den weniger. So entste­ht allmäh­lich inner­er Raum und Bewusst­sein. Ein „Beobachter“ entste­ht.

Es kann sehr gut sein, dass du sehr müde wirst und vielle­icht sog­ar ein­schläf­st. Falls das geschieht, kri­tisiere dich nicht, son­dern bemerke es ein­fach und mache mit der Übung an der Stelle weit­er, wo sie ger­ade ist. Die ersten drei Tage ist es in Ord­nung, falls du nach drei Tagen immer noch nicht wach bleiben kannst, set­ze dich dann für diese Übung bitte hin, und wenn das nicht aus­re­icht, lasse die Augen auf und schaue auf die entsprechen­den Stellen. Soll­test du bei der Übung sehr unruhig wer­den und dich unbe­haglich fühlen, set­ze dich auf jeden Fall hin und lasse dann die Augen auch auf. Wenn dir das zwei Wochen lang gut gelingt, kannst du es auch im Liegen ver­suchen.

Wenn du zwei Wochen geübt hast, soll­test du allmäh­lich den pos­i­tiv­en Effekt spüren und dich wesentlich aus­geglich­en­er fühlen. Halte das unbe­d­ingt acht Wochen lang durch. Wenn du den Bodyscan ver­tiefen möcht­est, übe zusät­zlich drei mal am Tag die 4–7‑8-Übung.

Viel Erfolg dabei!